Innovationskraft und Leistungsstärke durch Qualitätssteigerung
Das Unternehmen
Die Windmöller & Hölscher KG mit Hauptsitz in Lengerich, in Nordrhein Westfalen, gehört zu den führenden Anbietern von Maschinen und Systemen zur Herstellung und Verarbeitung flexibler Verpackungen. 2.100 Mitarbeiter sind dort im Dienste der „Leidenschaft für neue Ideen“ beschäftigt – gemäß Firmenslogan.
Mit zwei weiteren Standorten in Österreich und Tschechien sowie zahlreichen Töchtern auf fünf Kontinenten bedient der Maschinenhersteller mehr als 5.000 Kunden in rund 130 Ländern. Windmöller & Hölscher bietet als Systemlieferant alles aus einer Hand: von Beratung und Engineering über die Lieferung der Maschinen bis hin zur Realisierung einer kompletten Verpackungsmittelproduktion.
Die Anforderung
Als dynamisches Unternehmen im Bereich flexibler Verpackung entwickelt Windmöller & Hölscher seine Produkte ständig weiter. Für die Fertigung von überwiegend Kleinserien mit bis zu 60 Units fallen monatlich rund 1.000 Neuteile an, die beschafft werden müssen. Für das Einkaufsteam bedeutet das mehr als 16.000 Angebotsanfragen im Jahr, die in der Vergangenheit herkömmlich per E-Mail und Fax bearbeitet wurden. Die Übertragung in das SAP-System erfolgte per Hand anstatt per Knopfdruck.
Ebenso die Analyse der Lieferantenperformance und die Abwicklung des Reklamationsmanagements wurden manuell umgesetzt. Die Zusammenführung mehrerer Stand-Alone-Lösungen zu der SAP-integrierten Lösung JAGGAER ermöglicht dem Einkauf von Windmöller & Hölscher die Realisierung neuer Beschaffungsstrategien und unterstützt das Lieferantenmanagement in allen Phasen.
Die Lösung
Im Jahr 2007 entschied sich der High-Tech-Maschinenbauer für die Zusammenarbeit mit JAGGAER und startete mit der Implementierung des RFQ-Moduls (Request for Quotation). Durch die Automatisierung des Anfrageprozesses holt das Einkaufsteam von Windmöller & Hölscher jährlich 16.000 Angebote ein, wobei eine Anfrage in der Regel mehrere Materialpositionen umfasst. Dabei gibt der Einkäufer zunächst die Angebotsabfrage in SAP ein, legt fest, an welche Lieferanten diese gehen soll, schickt die Daten an das JAGGAER-Portal und startet damit eine RFQ. Das Modul sorgt für die automatisierte Verteilung der Anfragen und die Lieferanten erledigen die Angebotsabgabe direkt über das Portal. Unterstützend zur Anfrage erhalten sie Zeichnungen und weitere Dokumente, die direkt aus dem SAP-Dokumentensystem an JAGGAER übertragen werden.
Nach Ablauf der Abgabefrist bekommt der Einkäufer einen übersichtlichen Angebotsvergleich mit Bestpreis-Liste. Der Einkäufer entscheidet manuell, welche Preise in SAP übernommen werden. Der Infosatz wird automatisch angelegt, wodurch Fehler, die oftmals bei manueller Eingabe entstehen, entfallen. Die Quote je Einkäufer konnte drastisch erhöht werden.Zur Optimierung des Reklamationsmanagements und zur Messung der Lieferanten-Performance kommt seit 2010 das JAGGAER-Modul QDX (Quality Data Exchange) zum Einsatz. Von den rund 3.000 auftretenden Mängeln pro Jahr – vom gebrochenen Bauteil bis zur defekten Elektronikkomponente – laufen alle relevanten Beanstandungen (2.000) über JAGGAER. Die Reklamation wird wie zuvor zunächst in SAP, dem führenden System, als Meldung angelegt. Nach der Freigabe erfolgt die Datenübertragung nach JAGGAER. Der Lieferant wird automatisch benachrichtigt und aufgefordert den in QDX verfügbaren 8D-Mängelreport auszufüllen.
Die gesamte revisionssichere Dokumentation wird anschließend wieder in das SAP-System überspielt. Durch den integrierten Workflow mit mehrstufigem Mahnsystem konnte die Lösungsquote von knapp 80 % auf über 95 % der Reklamationen erhöht werden. Die dokumentierten Daten bilden die Basis für eine aussagekräftige Analyse der Lieferanten-Performance und weiterführend für ein umfassendes Lieferanten-Rating. Die Hard Facts wie Liefertermintreue und Reklamationsquote werden zunächst in SAP ermittelt und an das QDX-Modul weitergeleitet. Jeder Lieferant hat über das Portal Einsicht in seinen Performance-Report inklusive Historiendaten. Dieses Kontrollsystem unterstützt die Zulieferer ihre Performance zu optimieren und die Produktqualität zu steigern. Die zeitnahe Mängel-Benachrichtigung verkürzt die Reaktionszeit der Lieferanten, was sich wiederum positiv auf die Liefertreue von Windmöller & Hölscher auswirkt.
Zusätzlich ermittelt der High-Tech Maschinenbauer alle zwei Jahre zu den vorhandenen Kennzahlen relevante Soft Facts wie Kompetenz und Flexibilität. Der Fragenkatalog sowie die Gewichtung des internen Lieferanten-Ratings können individuell erstellt werden. Die komplexe Beurteilung und die Steuerung der Maßnahmen zur Performanceverbesserung in JAGGAER liefert Windmöller & Hölscher ein differenziertes Bild seiner Lieferanten. Mit JAGGAER wurde ein zentraler Datenund Informationspool geschaffen, um alle Entscheidungen im Lieferantenmanagement bzw. im Einkauf auf einer fundierten Grundlage zu treffen und Doppelerfassungen zu vermeiden. Windmöller & Hölscher optimierte seine Einkaufsprozesse – von der Lieferantenregistrierung über die Lieferantenbewertung bis zum Ausphasen eines Lieferanten bei unzureichender Performance – mit der eLösung. Der nächste Erweiterungsschritt steht bevor: Purchase Order Management (POM) als Teil des JAGGAER SCM-Portals wird eine in die Jahre gekommene Eigenentwicklung ablösen.
Erreichter Nutzen mit JAGGAER
- Proaktive Einbindung der Lieferanten in den Einkaufs-Prozess
- Durchgängige Prozesse mit 100%iger SAP-Integration
- Entlastung des Einkaufs durch automatisierten Anfrageprozess
- Reduktion manueller Tätigkeiten und Minimierung der Fehlerquote
- Automatisierte und dokumentierte Reklamationsabwicklung
- Analyse der Lieferanten-Performance und Maßnahmensteuerung